Werkstatt

Hier in der Werkstatt geht es mit dem vieriundfünfzigsten Roman 'aus der Detektei Lessing' weiter !

Er spielt in Wolfenbüttel, Ahlum und Salzgitter und trägt den Titel: 'Wer ist Robert Ohms?' .

Ab sofort habt ihr wieder die Möglichkeit mit eigenen Ideen an neuesten Detektivgeschichte aus der Lessingserie mitzuwirken.Falls ihr eigene Ideen zu den Spielorten habt, solltet ihr mir diese via Mail zukommen lassen.

 

uwe.brackmann59@gmail.com

 

Eure Ideen werden, soweit sie umsetzbar sind, berücksichtigt und euer Name, wenn gewünscht, als Coautor im Buch berücksichtigt.

 

 

 

Detektei Lessing

 

Band 54

 

Wer ist Robert Ohms?

1

Ich fuhr dermaßen abrupt in die Höhe wie jemand, der gerade einen heftigen Stromschlag erhielt. Den Grund für den Beinaheinfarkt lieferte niemand anderes als meine Auszubildende, die einmal mehr ohne anzuklopfen in mein Büro gestürmt war.

„Da sind zwei neue Klienten, Chef!“, plapperte sie los. Nachdem sich meine Nackenhaare wieder gelegt und sich mein Herzschlag weitestgehend beruhigt hatte, kam ich auch langsam zu Atem. „Möchtest du deine Ausbildung in dieser Detektei beenden?“, fragte ich unfassbar ruhig. Leonie nickte mir zu, wie jemand, dem sich der Sinn der Frage noch nicht erschloss. „…dann solltest du meine Gesundheit nicht in solcher Weise strapazieren.“ „Ach wissen Sie, Chef, der eine geht, der andere kommt, was bleibt ist die Erinnerung.“ Womit sie mich sprachlos und zugleich grüblerisch hinter meinem Schreibtisch zurückließ, um die vermeintlichen neuen Auftraggeber hereinzubitten.

Im nächsten Moment begrüßte ich ein älteres Ehepaar. Meine Menschenkenntnis verriet mir, dass ich es mit begüterten Leuten zu tun hatte. „Marita von Adenem“, stellte sich die vornehme Dame vor. „Mein Ehegatte Claudius.“ „Leopold Lessing, sehr angenehm“, entgegnete ich, ihre Hand schüttelnd. Ihr irritierter Blick verriet mir, dass sie eine andere Form der Begrüßung erwartet hatte. Für einen Handkuss war es allerdings zu spät.

„Nehmen Sie doch bitte Platz“, bat ich ihnen die Stühle vor meinem Schreibtisch an. „Was führt Sie zu mir?“, hielt ich mich nicht lange mit Smalltalk auf. „Wir waren bereits bei der Polizei“, ergriff die Dame das Wort. „Ein vergeblicher Weg“, fügte Claudius ungefragt hinzu. Der Blick seiner Gattin ließ keinen Zweifel offen, wer von den beiden das Sagen hatte. „Man erklärte uns dort, dass auf einen Verdacht hin keine Ermittlungen aufgenommen werden könnten“, gab sie die Aussage des Beamten wieder. „Wir sollen wiederkommen, wenn wir Beweise für unsere Behauptung haben.“

Ihr Unterton ließ mich erahnen, was sie von der Abweisung ihres Ansinnens hielt. Ich verkniff mir daher, Partei für den ehemaligen Kollegen zu ergreifen. „Kommen wir zu dem Grund Ihres Besuchs“, lenkte ich das Gespräch auf das Wesentliche. „Unsere liebe Freundin Lale läuft Gefahr, einem Heiratsschwindler zum Opfer zu fallen“, ließ sie die Katze aus dem Sack. Ich wurde hellhörig. „Wenn ich Ihre Worte richtig deute, sind bislang weder Gelder noch Tränen geflossen“, schlussfolgerte ich. Sie schlug ihre Hände zusammen. „Endlich mal ein Mann, der mich versteht.“ Claudius sah mich betreten an.

„Woran machen Sie Ihren Verdacht fest“, hakte ich nach. „Dieser Mann ist derart überzogen zuvorkommend, hilfsbereit und anbiedernd, dass es einfach nur gespielt sein kann. Er macht ihr ständig kleine Geschenke, nichts Aufwendiges, aber es gelingt ihm dabei immer wieder, ihren Geschmack zu treffen.“ „Offenbar versteht er es, ihre Art und ihre Vorlieben zu lesen, um ihr das Gefühl zu geben verstanden zu werden.“ „Sie haben es auf den Punkt gebracht, Herr Lessing“, stimmte sie mir zu.

„Lale ist seit zwei Jahren Witwe. Karl starb an einem Hirntumor.“ Ich machte mir Notizen. „Er hat ihr ein beträchtliches Vermögen hinterlassen.“ „Aus Ihren Erzählungen folgere ich, dass Sie erst kürzlich mit Ihrer Freundin und dem neuen Gefährten zusammentrafen.“ „Wir konnten dieser Scharade quasi live beiwohnen“, erzählte Frau von Adenem angewidert. „Sie können sich nicht vorstellen, wie besorgt ich um Lale bin. An den Tagen nach unserer Einladung versuchte ich ihr mehrfach ins Gewissen zu reden. Je mehr ich dabei gegen ihn sagte, umso mehr verteidigte sie ihn.“

„Was eine völlig normale Reaktion Ihrer Freundin ist“, sinnierte ich. „Der Herr versteht es sehr gut, ihre Liebe zu gewinnen“, bemerkte ich. „Wenn sie seit dem Tod ihres Mannes allein war, sehnt sie sich wahrscheinlich nach Zärtlichkeit und Liebe.“ „Genau diesen Umstand nutzt dieser Betrüger natürlich schamlos aus“, stimmte sie mir zu. „Existiert ein Foto von dem Mann?“, erkundigte ich mich nicht ohne Grund. „Das ist auch so eine Eigenart dieses Herren“, griff Frau von Adenem meine Frage auf. „Er möchte nicht fotografiert werden.“   

Dies war das bislang stärkste Indiz dafür, dass es sich bei dem Herrn um einen Heiratsschwindler handeln könnte. „Es spricht tatsächlich einiges für Ihren Verdacht“, bestätigte ich die Befürchtung des Ehepaars. „Siehst du Claudius, ich habe es doch gleich gewusst“, fühlte sich Frau von Adenem von mir bestätigt. „Was sollen wir denn nun machen?“ „Indem Sie zu mir kamen, haben sich bereits für das Richtige entschieden“, lobte ich. Ihre Bekannte kann sich glücklich schätzen, Freunde wie Sie zu haben.“

Frau von Adenem sah ihren Claudius kurz an und nickte mir zu. „Wann können Sie mit Ihrer Arbeit beginnen, Herr Lessing?“ Ich drückte auf eine Taste meiner Gegensprechanlage. „Wann wäre der nächstmögliche freie Termin, um einen weiteren Fall anzunehmen, Frau Berlitz?“, erkundigte ich mich bei Trude in der altbekannten Weise. Es macht stets einen guten Eindruck, wenn ein potentiell neuer Klient den Eindruck hat, dass er nicht der einzige ist.

„Nachdem wir den Fall Kleidermann so schnell lösen konnten, wären ab morgen Kapazitäten frei.“ „Na, das passt ja gut“, lächelte ich Frau von Adenem zu. „Wenn Sie wollen, könnte ich bereits morgen aktiv werden.“ „Was kostet es eigentlich, wenn wir Sie beauftragen?“, erkundigte sich Claudius zum Entsetzen seiner Ehefrau. „Das ist doch wohl völlig egal“, fuhr sie ihn an. „Unsere Freundin befindet sich in einer Notsituation. Ich bin froh, dass sich Herr Lessing so schnell dem Fall annehmen kann.“ „Ich würde dann noch einige Details zur Person von Frau Erdmann und zu ihrem sozialen Umfeld benötigen“, wechselte ich das Thema.

„Da haben Sie einen fetten Fisch an Land gezogen“, freute sich Trude, nachdem meine neuen Klienten die Detektei verlassen hatten. „Um was geht es denn“, erkundigte sich Leonie neugierig. „Heiratsschwindel“, entgegnete ich nachdenklich. „Solange ich hier bin, hatten wir keinen solchen Fall, oder?“ „Es ist äußerst selten, dass sich ein Betroffener an die Polizei wendet. Schon gar nicht, wenn es lediglich einen Verdacht gibt und so gut wie nie sind es Freunde eines Opfers, die sich an die Polizei oder eine Detektei wenden“, erklärte ich.

„Wenn ich mir vorstelle, mir würde ein Typ nur deshalb die große Liebe vorspielen, um an meine Kohle zu kommen, würde ich ihm die Prinzenrolle abschneiden.“ Trude sah ihre Kollegin entsetzt an. „Wegen so einem würde ich mich doch nicht versündigen. Ich würde mich viel zu sehr schämen, dass ich auf einen solchen Gauner hereingefallen bin und deshalb niemandem davon erzählen.“ „Genau darauf spekulieren diese Betrüger“, klärte ich Trude auf. „Oftmals suchen die Opfer bei sich die Schuld für das Scheitern der vermeintlichen Beziehung. Selbst wenn sie von weiteren Frauen erfahren, die von dem gleichen Schwindler betrogen wurden, glauben sie, er hätte nur sie wirklich geliebt.“

„So was ist echt widerlich“, schüttelte sich Leonie. „Ich hoffe, wir können dem Kerl das Handwerk legen.“ „Zunächst sollten wir feststellen, ob es sich bei diesem Robert Ohms tatsächlich um einen Betrüger handelt“, bremste ich meine Azubine. „Dazu suchst du im Netz bitte alles heraus, was du über ihn finden kannst“, trug ich ihr auf. „Sehr vielleicht gibt es noch weitere Opfer.“ Leonie strotzte geradezu vor Tatendrang als sie sich an ihren Computer setzte.

Ich reichte meiner Putzsekretärin die Notizen, die ich während des Gesprächs mit unseren Klienten gemacht hatte. „Sie Trude, sehen sich Lale Erdmann und ihr Umfeld genauer an. Sie soll wohl seit zwei Jahren Witwe sein. Es würde mich interessieren, womit ihr verstorbener Ehemann das Vermögen erwirtschaftete, welches er ihr hinterließ.“ „Geht klar, Chef, aber fangen wir nicht eigentlich erst morgen mit den Recherchen zum neuen Fall an?“ „Wenn an der Sache was dran ist, sollten wir keine Zeit verlieren. Die Stunden schreiben Sie einfach auf morgen.“

Nachdem ich das nötige Equipment ins Auto gepackt hatte, um Lale Erdmann auch unter schwierigen Bedingungen observieren zu können, verließ ich die Detektei in Richtung Adersheim. Die Zielperson lebte in Salzgitter-Lebenstedt, ganz in der Nähe zum See, am Otto-Hahn-Ring. Eine Fahrtzeit von ungefähr dreißig Minuten. Wenn meine Auftraggeber ihrer Freundin einen Besuch abstatteten, waren sie von Ahlum aus etwa eine dreiviertel Stunde unterwegs. Bei dichtem Verkehr oder schlechten Witterungsverhältnissen sicher eine gute Stunde. Also, nicht gerade um die Ecke.

Als Liebhaber von alten Fachwerkhäusern und einer eher beschaulichen Stadtidylle, gehörte Lebenstedt sicher nicht zu meinen Lieblingsorten, gleichwohl die alte Stahlkocherstadt durchaus ihre Sehenswürdigkeiten besaß. Der Otto-Hahn-Ring befand sich im Stadtteil Bruchmachtersen, quasi in direkter Nachbarschaft zum Salzgittersee. Also durchaus reizvoll gelegen. Die Zeit, in der ich zur Eissporthalle fuhr, lag schon viele Jahre zurück, die Erinnerungen daran waren noch präsent.

Ich erreichte das Anwesen der Zielperson am frühen Nachmittag. Parkplätze waren weder vor dem Haus noch dahinter verfügbar. Die Anwohner stellten ihre Fahrzeuge in Garagen ab, die sich hinter den Gebäuden in einer Seitenstraße befanden. Eine Observation von meinem Wagen aus war somit nicht möglich. Ein echtes Problem, wenn man nicht auffallen möchte. Als einzige halbwegs akzeptable Position bot sich ein Parkstreifen in der ‚Max-Planck-Straße‘ an. Da sich der allerdings in Fahrtrichtung rechts befand, musste ich das Haus von Lale Erdmann mittels einer Kamera beobachten, die ich hinter der Heckscheibe meines Wagens platzierte. Auch wenn dies ein erhebliches Manko bei der Qualität der Aufnahmen darstellte, gab es keine bessere Alternative. Meine Auftraggeber sollten für ihr gutes Geld letztlich auch gute Fotos bekommen.

Gerade als Detektiv sollte man sich schon aus dem besagten Grund den Neuerungen der Technik nicht verschließen. Auch wenn ich die mit einer Kamera bestückte Drohne bei dieser Gelegenheit nicht einsetzen konnte, war ich davon überzeugt, dass mir diese Investition in der Zukunft von großem Nutzen sein würde. Allerdings war der erste Probeflug mächtig in die Hose oder, richtiger gesagt, in den Stadtgraben gegangen. Bei der Rettungsaktion hatte ich mir mehr als nur nasse Füße geholt. Nach meinem unfreiwilligen Bad in der Oker[1] verfügte ich ja bereits über eine gewisse Erfahrung. Spaß machte es trotzdem nicht, aber es hinterlässt zumindest die Erkenntnis, zukünftig einen anderen Übungsplatz für die Drohne zu wählen.

2

„Du musst mir doch sagen, wenn es dir nicht gut geht, Schatz“, seufzte Robert, während er ihr liebevoll die Wange tätschelte. „Dein Wohlergehen ist mir doch tausendmal wichtiger als irgendeinem ein Abendessen in einem Restaurant.“ „Das ist sehr schade, ich war so gespannt auf deinen Bruder“, entgegnete Lale. „Er hätte dich auch sehr gern kennengelernt.“ „Das mir aber auch ausgerechnet heute so schwindelig und so elend zumute ist.“ „Glaub mir, an vielem ist auch das Wetter schuld. Je älter wir werden, umso mehr setzt es uns zu.“ Robert bis sich auf die Lippen. „Ach Himmel, was rede ich da nur wieder. Du bist ganz sicher nicht alt, meine Liebe.“

Lale sah den Mann an ihrer Seite mild lächelnd an. „Nein, nein, lass mal, du hast ja Recht. Die Jahre sind auch an mir nicht spurlos vorübergezogen.“ „Aber fast“, entgegnete er bestimmt. „Du hast dich verdammt gut gehalten.“ „Du bist ein Charmeur, Robert Ohms.“ „Die Berge würden dir sicher guttun“, bekundete der Frühpensionär überzeugt. „Ein Bekannter meines Bruders besitzt in den Schweizer Alpen ein sehr reizvoll gelegenes Chalet. Ich könnte Simon fragen, ob er uns dort einige Tage Erholung vermittelt.“

Lale fand die Idee ihres Freundes großartig. Sie erinnerte sich an einen Urlaub mit ihren Eltern in Zermatt. „Das ist eine ganz wundervolle Idee, Robert. Auch wenn es nur ein paar Tage wären, um den Alltag hinter sich zu lassen.“ „So war es gedacht“, bekräftigte der Dreiundsechzigjährige. „Wenn es dir recht ist, mein Schatz, nehme ich gleich Kontakt zu Simon auf.“

Lale Erdmann konnte ihr Glück kaum fassen. Nach dem frühen Tod ihres geliebten Ehemannes hielt sie es nicht für möglich, ihr Herz noch einmal an einen anderen Mann zu verlieren, doch das Schicksal meinte es gut mit ihr, als Robert in ihr Leben trat. Es war das erste Mal seit Karl sie verlassen hatte, dass sie ausging und auch nur, weil sie von Marita, ihrer besten Freundin, dazu gedrängt worden war. Er fiel ihr sofort auf, weil er sie an Karl erinnerte.

Die Art und Weise, wie er sich auf der Tanzfläche bewegte, unterschied sich nur wenig von dem Stil, den ihr verstorbener Mann pflegte. Als er sie dann auch noch zum Tanz aufforderte, hielt sie den Atem an. Sie gab ihm einen Korb und wandte sich wieder Marita zu. Kurz darauf forderte er sie mit einer Rose zwischen den Zähnen zu einem Tango auf indem er sich vor sie niederkniete. Sie musste so herzlich lachen, wie er da vor ihr kniete, dass sie gar nicht anders konnte, als seiner Aufforderung nachzukommen. Während sie über die Tanzfläche schwebten, vergaß sie zum ersten Mal den Kummer der vergangenen Monate, war wieder sie selbst und sie genoss es.

Aus dem einem Tanz wurden mehrere und aus einem Moment des Vergessens wurde ein Abend voller Glück. Irgendwann bemerkte sie beschämt, dass Marita längst gegangen war. Sie sah mit einem schlechten Gewissen auf ihr Handy und las eine Nachricht ihrer Freundin, in der sie ihr Mut machte, das Schicksal fest in beide Hände zu nehmen und nicht mehr loszulassen. Lale kannte ihre Freundin gut genug, um die Bedeutung dieser Worte richtig einordnen zu können. Also packte sie das Schicksal bei den Hörnern und ließ es nicht wieder los.

Lale lag auf dem Sofa. Vollkommen in ihren Erinnerungen versunken, war sie irgendwann entspannt eingeschlafen. Als sie zu sich kam, spürte sie Roberts Hand, der sie zärtlich streichelte. Sie lächelte ihn glücklich an.

„Geht es dir etwas besser?“, erkundigte er sich liebevoll. „Ich bin wohl ein wenig eingeschlafen“, orientierte sie sich, noch nicht wieder ganz wach. „Könnte man so sagen“, pflichtete er ihr geduldig bei. „Es ist ja schon dunkel“, erschrak sie mit dem nächsten Augenblick. Als sie sich aufsetzen wollte, begann sich alles um sie herum zu drehen. „Ich fürchte mein Kreislauf hat sich immer noch nicht wieder normalisiert.“

„Hola“, erkannte Robert die Situation. „Langsam“, mahnte er, während er Lale dabei half ihren Oberkörper aufzurichten. „Ich habe dir einen Pfefferminztee zubereitet. Der wird dir bestimmt guttun.“ „Das ist lieb von dir.“ „Mit Simon habe ich auch schon telefoniert. Wenn du magst, können wir kommende Woche für fünf Tage in das Chalet.“ „Nächste Woche schon?“, reagierte Lale überrascht. „Wenn es dir zu kurzfristig ist, kann ich sicherlich auch zu einem späteren Termin buchen. Ich dachte nur, weil es dir dort sicherlich schnell wieder besser gehen wird.“

Sie spürte, wie sehr er um sie besorgt war und doch fühlte sie sich bei dem Gedanken an die lange Autofahrt unwohl. „Keine Angst, Liebes“, schien Robert ihre Gedanken zu erahnen. „Wir würden von Hannover aus bis Zürich fliegen und dann mit einem Leihwagen zum Chalet fahren.“ „Woher weißt du…?“ „Ich liebe dich halt“, verstand er es ihre Besorgnis im Handumdrehen zu zerstreuen. Ja, vielleicht hast du Recht“, lenkte sie ein. „Die Luftveränderung wird mir bestimmt guttun.“ „Du wirst begeistert sein. In dieser Jahreszeit ist es in den Alpen wundervoll.“

 

[1] Lessing 53 ‚Mord im Herzen unserer Stadt‘

Fortsetzung vom 28.12.24

3

Seit annähernd drei Stunden saß ich nun schon in meinem Wagen, starrte auf den kleinen Monitor meines Laptops und sah, dass sich im und am Haus von Lale Erdmann nicht das Geringste tat. Mittlerweile stand die Sonne nur noch knapp über dem Horizont und es war nicht mehr als eine halbe Stunde, ehe die einsetzende Dunkelheit des späten Nachmittags diesen trüben Dezembertag ausklingen ließ. Ich hasse diese Jahreszeit mit ihrer feuchten Kälte, dem Nebel und den kurzen Tagen. Eine Observation über eine größere Distanz ist kaum möglich, weil Nachtsichtgeräte nur dort effizient eingesetzt werden können, wo sie nicht durch andere Lichtquellen, wie beispielsweise einer Straßenlaterne in ihrer Wirkung konterkariert werden. 

In diesem speziellen Fall wusste ich nicht mal, ob sich die Zielperson überhaupt im Haus befand. Der Einsatz einer Wärmebildkamera scheiterte an der Tatsache, dass ich keine hatte. Da bislang zumindest auf der mir zugewandten Seite des Hauses kein Licht eingeschaltet war, wurde mir immer bewusster, dass ich meine Zeit auch sinnvoller gestalten konnte. Bevor ich die Zelte jedoch abbrach, musste ich mich davon überzeugen, dass wirklich niemand im Anwesen war. Ich verließ also meinen Wagen, um mich aus einer anderen Position davon zu vergewissern.          

Als ich von der Max-Planck-Straße in den Otto-Hahn-Weg einbog, erwischte mich eine steife Brise, die über den Salzgittersee, aus nördlicher Richtung kommend, eine beißende Kälte mit sich führte. Heftiger Schneefall trieb mir ins Gesicht. Ich schlug den Kragen meiner viel zu dünnen Jacke hoch und zog den Kopf ein. Innerlich fluchte ich über meine Entscheidung, den Fall unbedingt sofort anzugehen. Dabei dachte ich an einen Spruch, den ich Miriam immer dann unter die Nase rieb, wenn sie mich kritisierte, weil ich mal wieder mitten in der Nacht nach Hause kam: Selbstständig zu sein bedeutet selbst und ständig. Also, was solls, wer A sagt, muss auch B sagen.

Während ich mich weiter in nördliche Richtung durch das Schneetreiben kämpfte, suchte ich im Windschatten einer breiten Hecke etwas Schutz. An ihrem Ende führte rechts ein breiter Fußweg parallel zur Humboldtallee nach Osten. Noch bevor ich das Haus meiner Zielperson erreichte, führten einige Treppenstufen hinab in eine Art Mulde. Anders als die Nachbargrundstücke war das Anwesen von Lale Erdmann von Buschwerk umgeben. Im Vergleich zu den übrigen Häusern war das Gebäude etwas zurückversetzt.

Die Bepflanzung war durch den Verlust der Blätter zumindest zu dieser Jahreszeit nicht mehr so blickdicht wie im Sommer und bot mir dadurch die Möglichkeit, das Haus zu beobachten. Über eine großzügig angelegte Terrasse konnte ich durch eine riesige unverhangene Fensterscheibe bis in das erleuchtete Wohnzimmer sehen. Ich frage mich bei solchen Gelegenheiten immer, weshalb Menschen so leichtsinnig sind.

Da ich offensichtlich die einzige Person war, die sich bei diesem Wetter vor die Tür traute, lief ich kaum Gefahr, von einem vorbeikommenden Passanten beim Observieren bemerkt zu werden. Während mir der Nordwind weiterhin eisige Schneeflocken in den Nacken trieb, bog ich einige Zweige zur Seite und schob das Objektiv meiner Kamera in den so entstandenen Tunnel. Gerade als ich dabei war, eine vielversprechende Aufnahme zu machen, spürte ich einen Gegenstand auf der Schulter. Ich zuckte zusammen.

„Ich hoffe, Sie haben eine plausible Erklärung für Ihr Treiben“, überraschte mich eine Polizeibeamtin mit einem Schlagstock in der Hand. Eine zweite Polizistin stand etwa drei Meter von uns entfernt mit der Hand am Holster in Bereitschaft. „Ich kann das erklären“, seufzte ich. „Da bin ich aber gespannt.“ „Ich bin Privatermittler und observiere hier das Haus der Freundin meines Auftraggebers.“ „Das mag ja sein, guter Mann, aber wenn Sie hier ohne die Zustimmung der Beobachteten Fotos machen, verstößt dies nach § 201 StGB gegen das Recht am eigenen Bild.“

Ich sah die Obermeisterin ungläubig an. „Wie jetzt, ich soll die Leute, die ich observiere, vorher um Erlaubnis fragen? Da kann ich meinen Job ja gleich an den Nagel hängen.“ „Wie wäre es, wenn Sie sich erst einmal ausweisen würden?“, forderte mich die bislang etwas abseits stehende Hauptmeisterin auf. „Ihr Wunsch ist mir Befehl“, reagierte ich mit einer nickenden Geste, während ich in die Innentasche meiner Jacke griff, um meine Legimitation hervorzuholen. „Stopp!“, fuhr sie mich an, ihre Waffe ziehend. „Ganz langsam, Meister!“

„Na was denn nun?“, reagierte ich konsterniert. „Wollen Sie meinen Ausweis nun sehen oder nicht?“ „Nehmen Sie die Hände hoch!“, forderte mich die Hauptmeisterin nun auf. Ich spürte, wie unsicher sie war, was die Situation sehr schnell eskalieren lassen konnte. „Okay, ich mache alles, was Sie wollen, aber stecken Sie die Waffe wieder ein“, versuchte ich sie daher zu beruhigen. „Drehen sie sich rum“, befahl sie als nächstes, ohne auf meinen Vorschlag einzugehen. Ich folgte auch dieser Anweisung. „Leg ihm Handschellen an!“, wies sie ihre Kollegin an. Die Obermeisterin steckte den Schlagstock ein und legte mir auf dem Rücken die Stahlacht an. Die Situation beruhigte sich.

Trotz Eiseskälte war mir während der letzten Minuten richtig warm geworden. „Mein Name ist Leopold Lessing. Ich betreibe in Wolfenbüttel eine Detektei“, erklärte ich, nachdem ich langsam die Brieftasche samt Ausweis aus der Brusttasche genommen hatte. „Der Name stimmt zumindest schonmal“, stellte die Polizeihauptmeisterin fest. „Rufen Sie Hauptkommissar Wurzer von der Inspektion Braunschweig an“, forderte ich sie auf. „Er wird Ihnen bestätigen, dass ich als privater Ermittler arbeite.“

„Kann ich dich einen Moment mit dem Typ alleinlassen?“, erkundigte sie sich bei ihrer Kollegin, bevor sie zum Streifenwagen ging. „Kein Problem“, entgegnete Obermeisterin S. Bund, wie ich inzwischen auf ihrem Namensschild lesen konnte. „Ist die immer so krass drauf?“ „Meine Kollegin machte leider kürzlich eine schlechte Erfahrung. Seitdem ist sie sehr vorsichtig geworden.“ Ich wusste, wie sehr sich Lebenstedt in den letzten Jahren verändert hatte. „Verstehe.“

„Du kannst dem Typ die Handschellen wieder abnehmen“, trug die sich vom Dienstwagen nähernde Hauptmeisterin ihrer Kollegin auf. „Sie waren selbst Hauptkommissar in Braunschweig?“ „Das liegt schon ein paar Jahre zurück, aber ja.“ „Wieso tauscht man einen sicheren Job gegen eine Detektei ein?“, hakte sie nach. „Das ist eine lange Geschichte“, erwiderte ich nachdenklich. „Ich hab´s nie bereut.“ „Hätten Sie in Ihrer Detektei noch Platz für eine Ermittlerin?“, überraschte sie nicht nur mich. „Ich denke darüber nach. Rufen Sie mich in ein paar Tagen an.“

„Bei allem Verständnis für Ihren Job, Herr Lessing“, meldete sich S. Bund zu Wort. „Wenn Sie die Leute heimlich fotografieren, verletzen Sie deren Rechte.“ „Wenn es für Sie in Ordnung ist, würde ich das Material löschen“, schlug ich vor. Die Obermeisterin sah ihre Kollegin fragend an. Die nickte ihr zu und ich löschte unter ihren Augen die Fotos von meiner Kamera.

„Ich hoffe, Sie halten sich in Zukunft daran“, lächelte sie mir wohlwissend zu, dass ich gar nicht anders konnte, als mich auch weiterhin in einer rechtlichen Grauzone zu bewegen. „Sie finden die Telefonnummer meiner Detektei?“ „Ich rufe Sie an“, sicherte sie mir zu und verschwand mit ihrer Kollegin in der inzwischen vollständigen Dunkelheit. Als ich sah, wie sie kurz darauf über die Humboldtallee davonfuhren, überzeugte ich mich, ob ich die Fotos wirklich auf der Datenkarte abgespeichert hatte. Eine Angewohnheit, die mir schon so manches Mal den Allerwertesten gerettet hatte. Trotz des immer mieser werdenden Wetters huschte mir ein Lächeln über das Gesicht. Die Fotos waren noch da.

4

„Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, was du deinen Angestellten zu Weihnachten schenkst?“, erwischte mich Miriam auf dem falschen Fuß. „Wieso, die bekommen doch ihr Weihnachtsgeld“, entgegnete ich verwundert. „Ich dachte, ihr seid so etwas wie eine Familie“, ließ mein Schatz nicht locker. „Na ja, wir sind ein gutes Team, aber Familie?“ „Axel ist dein Trauzeuge und sicher ein guter Freund für uns, genau wie Trude“, drückte sie auf mein Gewissen. „Es wäre doch viel persönlicher, wenn du jedem zur Prämie ein kleines Geschenk überreichen würdest, oder?“ 

Ich stieß einen langen Seufzer aus. „Das habe ich noch nie gemacht.“ „Ich mein ja nur, weil es so eine Art Symbol wäre“, gab Miriam nicht auf, mir die Sache noch schmackhaft zu machen. „Zufriedene Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, sind der Rückhalt eines jeden Unternehmens.“ „Kann es sein, dass du bei deinem letzten Lehrgang in Hannover einer sozialen Gehirnwäsche unterzogen wurdest?“ Wenn Blicke töten könnten, wäre ich in diesem Augenblick tot umgefallen. „Mach doch was du willst!“, drehte sich die Staatsanwältin um und ließ mich stehen.

Da hatte ich mein Plappermäulchen wohl wieder einmal nicht unter Kontrolle. „Ach Schatz, ich hab’s doch nicht so gemeint!“, rief ich ihr nach. „Es ist mir ein Rätsel, weshalb deine Mitarbeiterinnen immer noch zu dir halten“, steuerte sie mit einem Glas Rotwein in der Hand auf die Terrasse zu. „Wo ist mein Glas?“ „Der Kluge denkt zuerst an sich. Hab ich auf dem Lehrgang gelernt“, entgegnete sie mich nicht weiter beachtend. Ich hatte die Lektion wohl verdient. Bevor der Abend vollkommen aus dem Ruder lief, holte ich mir ein Glas Wein und folgte ihr nach draußen.

„Bei Weihnachtsgeschenken fehlt es mir an der nötigen Fantasie“, räumte ich ein. „Ich weiß“, prickte sie mir noch einen über. „Die kleinen Küchenhelfer, die ich Jahr für Jahr von dir bekomme sind vielleicht nützlich, aber persönliche Geschenke sind das gewiss nicht.“ „Ich ahnte ja nicht…“ Miriam verdrehte die Augen. „Männer!“ „Warum hast du denn nichts gesagt?“ „Ich war ja schon froh, dass du überhaupt an ein Geschenk für mich dachtest.“ Ich sah beschämt zu Boden. „Aber was…?“

„Also was deine Mitarbeiterinnen und Axel angeht, würde ein gemeinsamer Betriebsausflug nicht nur das soziale Miteinander in deiner Detektei stärken, sondern auch die Identifikation mit dem Betrieb.“ Irgendwie kam mir das Ganze befremdlich vor, aber bevor ich erneut den Hausseegen aufs Spiel setzte, tat ich so, als wäre Miriams Idee das Ei des Kolumbus. „Du hast Recht, ich werde ihnen zu Weihnachten einen Ausflug in den Heidepark schenken. Gleich morgen werde ich mich bei Schmidt im Busterminal danach erkundigen. Da könnte ich für Ramona und dich doch auch gleich Karten mitbestellen. Da habe ich dann auch gleich ein Geschenk für euch.“

„Du bist so ein Ochse, Leopold Lessing!“, fuhr mich meine Liebste an und sprang auf. „Was denn? Ich dachte du freust dich darüber.“ „Himmel, lass Hirn regnen“, seufzte sie und verschwand mit ihrem Glas im Haus. Ich blieb bedröppelt auf der Terrasse zurück. Was um alles in der Welt hatte ich denn jetzt schon wieder verkehrt gemacht? Die Tatsache, dass ich nach… nach…, wie lange waren wir eigentlich schon verheiratet? Egal, zumindest nach so langer Zeit immer noch nicht wusste, wie Miriam tickte, war doch ein Indiz dafür, wie kompliziert sie war, oder?“

 

Fortsetzung vom 04.01.25

 

5

„Einen wunderschönen guten Morgen, Mädels“, begrüßte ich Leonie und meine Putzsekretärin geradezu überschwänglich, als ich die Treppe hinunter in meine Detektei kam. „Na Sie müssen ja eine ganz besonders gute Nacht hinter sich haben, Chef“, schlussfolgerte meine Putzsekretärin. Trude kannte mich lange genug, um mich einschätzen zu können. Nun, dieses Mal lag sie daneben. Alles, was ich von Miriam in dieser Nacht zu spüren bekam, war ihre kalte Schulter. Ein verschmitztes Lächeln lies genügend Raum für Spekulationen.

„Wie weit seid ihr gestern mit den Recherchen in unserem aktuellen Fall gekommen?“, erkundigte ich mich, statt ihr eine erschöpfende Antwort zu geben. „Ich hatte mir ja die Familie Erdmann genauer angesehen“, erklärte die gute Sele. „Karl Erdmann erbte von seinem Vater eine Molkerei, die er mit viel Fleiß und noch mehr kaufmännischem Geschick am Markt gut etablierte. Die Grundlage zu seinem Erfolg bildete ein sehr beliebter und weit über die Grenzen Lebenstedts bekannter Joghurt. Offenbar verstand er es über viele Jahre, die Geschmacksrichtungen seiner Kundschaft zu treffen. Sein Gespür für Marketing half ihm dabei.“

Ich griff mir an den Kopf. „Jetzt weiß ich auch, wieso mir der Name Erdmann so bekannt vorkam.“ „Bevor Karl Erdmann 2023 starb, gelang es ihm, die Firma zu einem guten Preis und mit der Auflage, dass fünf Jahre lang kein Angestellter entlassen werden darf, an einen der Marktführer zu verkaufen.“ „Alle Achtung, die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter lag ihm offenbar am Herzen“, zeugte ich größten Respekt. „Was wohl für die allerwenigsten Arbeitgeber zutreffen dürfte“, bemerkte Trude, während sie mich durchdringend ansah. „Weshalb starren Sie mich denn so merkwürdig an?“ „Ich? Kann es sein, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben, Chef?“

Ich wollte mich bereits meiner Azubine zuwenden, als Trude erneut ansetzte. „Den Rest kann ich mir wohl schenken?“, erkundigte sie sich pikiert. „Oh sorry, ich dachte, Sie seien fertig.“ „Seit wann bezahlen Sie mich fürs rumsitzen? Wenn ich mit meinen Ausführungen dann fortfahren dürfte?“ „Ich bitte darum.“ Trude holte geräuschvoll Luft und schüttelte stöhnend den Kopf.

„Auch wenn es vor vielen Jahren einen plötzlichen Kindstod gab und die Ehe daraufhin kinderlos blieb, galt die Verbindung als glücklich.“ „Das deckt sich mit der Aussage unserer Auftraggeber“, nickte ich Trude zu. „Die Erdmanns haben sich an einigen sozialen Projekten in Salzgitter beteiligt. Darunter waren einige großzügige Spenden an die Tafel. Es gab weder Skandale, die durch die Presse gingen, noch irgendwelche Verfehlungen, die Karl Erdmann im Zusammenhang mit seiner Firma in ein schlechtes Licht rückten.“ „Also ein absoluter Saubermann“, fasste ich zusammen. „Sieht so aus.“

„Wirklich gute Arbeit, Trude“, lobte ich. „Das wars?“, erkundigte ich mich sicherheitshalber. „Ich hatte einen Nachmittag für die Recherchen, keine Woche, Chef“, entgegnete sie verschnupft. Ich zählte innerlich bis fünf, ehe ich mich meiner Azubine zuwandte. Trotzdem fragte ich mich, weshalb sich die gute Seele in letzter Zeit so sehr verändert hatte.

„Was konntest du zu Robert Ohms herausfinden?“, erkundigte ich mich bei Leonie. „Der Mann ist quasi ein Geist“, erklärte sie. „Wer im Netz so wenige Spuren hinterlässt muss schon akribisch darauf achten, von niemandem fotografiert zu werden.“ „Was im Grunde welchen Grund haben könnte?“, fragte ich meine Auszubildende. „Die betreffende Person will nicht erkannt werden“, schlussfolgerte sie richtig. „Die sich daraus ergebende Frage ist nun, weshalb und von wem er nicht erkannt werden möchte.“ Leonie überlegte einen Moment, ehe sie antwortete. „Wenn der Kerl tatsächlich ein Heiratsschwindler ist, würde es sein Risiko erheblich vergrößern.“ „Weil er von seinen Opfern wiedererkannt würde und die sich dann an die Polizei wenden könnten“, brachte ich es auf den Punkt.

„Es gibt übrigens auch Heiratsschwindlerinnen“, fügte ich der Ordnung halber an. „Die Dunkelziffer ist hier übrigens wesentlich höher als bei den Männern, weil sich die betrogenen Herren noch viel seltener outen als Frauen. Was wohl mit dem männlichen Ego zu tun haben dürfte.“ „So viel Realismus aus dem Mund eines Mannes?“, mischte sich Trude ein. Daher wehte also der Wind. Sie und Axel hatten offenbar Zoff. Ich nahm mir vor, ihn bei Gelegenheit darauf anzusprechen.

„Okay, in den sozialen Netzwerken war also nichts herauszufinden“, resümierte ich. „Was ist mit der angeblichen Spedition von Robert Ohms, die er ja mit hohem Gewinn verkaufen konnte?“ „Die gibt es, oder besser gab es tatsächlich“, bestätigte Leonie zu meiner Überraschung. „Die Firma befindet sich in Helmstedt. Neuer Eigentümer ist die Spedition Edgar Heu mit Sitz in Beselich.“ „Wo ist das denn?“ „In Hessen.“ „Eine überregional agierende Großspedition hat also die kleinere Spedition Ohms geschluckt“, schlussfolgerte ich. Leonie nickte mir zu.

„Ich habe Ihnen Bilder von Robert Ohms Firma ausgedruckt. Eine Homepage gibt es leider nicht mehr. Selbst in den Netzwerken war kaum noch was zu finden. Das, was ich fand, habe ich Ihnen abgeheftet.“ Womit sie mir einen Ordner in die Hand drückte. Ich stutzte. „Was ist mit ehemaligen Angestellten?“ „Auf einem der Fotos ist ein Fahrer zu sehen. Dazu gab es bei Facebook einen Namen und an anderer Stelle eine Telefonnummer. Im Firmenverzeichnis der Stadt Helmstedt fand ich die private Adresse von Robert Ohms.“

„Sehr gut“, lobte ich sie. „Hast du dir die Adresse auf Google Earth schon mal genauer angesehen?“ „Worauf Sie einen lassen können. Wenn unser Robert Ohms tatsächlich dieser Ohms ist, hat er es gewiss nicht nötig, einsamen Witwen das Geld aus der Tasche zu ziehen“, machte mich meine Azubine neugierig. Ein Ausdruck des Anwesens verriet schon aus der Vogelperspektive, dass es sich um kein kleines Häuschen handelte. Ich war mehr als neugierig auf das, was uns dort erwarten würde. „Na dann, auf nach Helmstedt.“

6

Die kürzeste Strecke führte über die an der verschneiten Asse gelegene Kreisstraße 3 von Groß Denkte nach Mönchevahlberg. Beim Blick über das Elm-Asse-Tal dachte ich an ein Heimatlied dessen Schöpfer mir unbekannt war. ‚Zwischen Elm und Asse lebt eine ganz besondere Rasse‘. Am tiefsten Punkt schlängelt sich von Schöppenstedt herkommend die ‚Altenau‘ durchs Tal in Richtung Wolfenbüttel, wo sie bei ‚Linden‘ in die Oker fließt. Von ergiebigem Herbstregen überflutete Felder glichen kleinen Seen, auf denen sich früher die Kinder zum Schlittschuhlaufen verabredeten. Die Alten erzählten, dass es so manchen Winter über möglich war, über diese Seen und die Altenau bis in die Stadt zu schliddern.

Der knallrote Regio-Zug durchquerte auf dem etwas erhöhten Bahndamm die überfluteten Felder. Von der Kreisstraße 628, die nach Groß Vahlberg weiterführte, wirkte der Zug wie ein aufgetauchtes U-Boot. „Ich glaube, hier war ich noch nie“, staunte Leonie, als wir über die Kreisstraße 513 nach Schöppenstedt fuhren. Auf den verschneiten Feldern waren etliche Rehe zu sehen, die nach Futter suchten. „Was ist hinter den Hügeln?“ deutete sie in Fahrtrichtung links. „Da liegen die Schöppenstedter Teiche“, erklärte ich. „Ein Reservat für seltene Vogelarten.“ „Eulenspiegel-Radweg“, las sie ein kleines Stück weiter von einem Wegweiser am Straßenrand ab. „Ich hoffe, du weißt wer Eulenspiegel war?“, fragte ich sicherheitshalber nach. „Der hat den Leuten doch den Spiegel vorgehalten.“ „Genau.“ „So jemanden wünschte ich mir heute für unsere Politiker.“ Was sicherlich nicht die schlechteste Idee wäre.

Von Schöppenstedt ging es weiter über Schöningen nach Helmstedt. Bevor wir in die ehemalige Grenzstadt fuhren, führte uns das Navigationsgerät über die Bundesstraße 244 am Ortsrand entlang. Wir kreuzten die Bundesstraße 1, fuhren an einer Kleingartenanlage und mehreren Teichen vorbei, bis wir in ein Gewerbegebiet gelangten. „Oh, Mc Donalds“, machte mich meine Azubine auf ein Schnellrestaurant der immer noch beliebten Fast Food Kette aufmerksam. „Da könnten wir auf dem Rückweg eigentlich Station machen“, schlug sie vor. „Wenn es sein muss“, entgegnete ich weniger enthusiastisch. Mit dem Alter verändert sich halt auch der Gaumen.

Schließlich bogen wir links in die ‚Emmerstedter Landstraße‘ und folgten ihr bis zum Ortsausgang, wo sich rechts die Spedition Edgar Heu befand. Die Toreinfahrt zum Betriebshof war weit geöffnet. Strategisch war es sicher von Vorteil, unsere Recherche zur Vergangenheit von Robert Ohms in seiner ehemaligen Firma weiterzuführen. Ich war sehr gespannt, ob es sich tatsächlich um ein und dieselbe Person handelte.

Auf dem Hof waren drei Tanklastzüge geparkt. Sie waren von Schnee bedeckt, standen also erkennbar schon länger hier. Ein geöffnetes Rolltor gab den Blick in eine große Halle wieder. Offenbar eine Werkstatt. Ich sah eine abgeklappte Fahrerkabine. Gleich daneben wies ein Schild auf ein Büro hin. Darüber das Firmenschild der Spedition. Nachdem ich den Wagen auf einem der Besucherparkplätze abgestellt hatte, stiegen wir aus und betraten das Büro.

Hinter einem Tresen, der den Raum in zwei Hälften teilte, standen mehrere Schreibtische, hinter denen eine Frau und ein Mann auf den Tastaturen ihrer Computer herumtippten. „Einen Moment bitte“, bat uns der Mann um Geduld. „Bedienen Sie sich bitte inzwischen am Automaten und nehmen Sie Platz. Ich bin gleich für Sie da“, rief er uns zu, während er offenbar mit einem seiner Fahrer telefonierte. Die Hektik in diesem Raum wies auf alles andere als auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre hin.

Wir kamen seiner Einladung nach und bedienten uns am Kaffeevollautomaten. Nach etwa zehn Minuten folgte er uns in die Sitzecke und entschuldigte sich. „Ich hoffe, der Kaffee konnte Sie ein wenig für Ihre Zeit entschädigen“, ließ er eine der üblichen Floskeln folgen. „Was kann ich für Sie tun?“ Ich reichte ihm meine Karte. „Detektei Lessing“, las er ab, während sich seine Stirn krauste und er sich zu uns setzte. „Mein Name ist Freiberg. Ich bin der Betriebsleiter. Was führt Sie zu mir?“

„Es geht um den ehemaligen Inhaber der Spedition, Herrn Robert Ohms“, klärte ich den Mann auf. „Wie unsere Recherchen ergaben, wurde die Firma vor etwa einem Jahr an das Unternehmen Edgar Heu verkauft. Können Sie das so weit bestätigen?“ Während ich ihn befragte, bemerkte ich, wie die Frau am Schreibtisch ihre Arbeit unterbrach, um meinen Worten zu folgen. „Das ist richtig, aber bevor ich Ihnen weitere Fragen beantworte, würde ich gern wissen, in welchem Zusammenhang und für wen Sie eigentlich ermitteln“, reagierte der Betriebsleiter nicht anders als erwartet.

„Ich kann Ihnen zwar nicht sagen, für wen wir arbeiten, aber es geht um einen möglichen Betrug, vor dem wir unsere Klientin schützen wollen“, setzte ich ihn über den Grund für unseren Besuch ins Bild. „Weshalb wenden Sie sich nicht an Herrn Ohms persönlich?“, wunderte er sich. „Ich gehe davon aus, dass jemand seine Identität missbraucht, aber bevor ich ihn darauf ansprechen kann, muss ich sicher sein, dass es so ist, sonst würde ich ihn ja vorwarnen.“

„Ich kann mir diesen Blödsinn nicht weiter mit anhören“, mischte sich die Frau hinter dem Tresen plötzlich ein. „Herr Ohms hat seine Zelte hier nach dem Verkauf der Spedition und seiner Villa in Emmerstedt komplett abgebrochen. Er und seine Lebensgefährtin sind in ihre Heimat nach Südamerika ausgewandert.“ „Und das wissen Sie woher?“, hakte Leonie nach. „Ich habe zwölf Jahre als Disponentin für Herrn Ohms gearbeitet. Da lernt man sich gut kennen und interessiert sich füreinander.“

Erneutes Klingeln des Telefons ließ sie an ihren Schreibtisch zurückkehren. „Warten Sie, Frau Liebig, ich übernehme“, eilte der Betriebsleiter hinter den Tresen. „Sie können den Detektiven sicher eher weiterhelfen, als ich es könnte.“ „Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem ehemaligen Chef?“, erkannte ich die sich ergebende Möglichkeit. „Leider nicht.“ „Seine Telefonnummer ist Ihnen dann wohl auch nicht bekannt“, sinnierte ich. „Da kann ich Ihnen nicht mit dienen, das Firmenhandy wurde ja mit dem Verkauf der Spedition ebenso wie vieles andere abgemeldet. Eines weiß ich allerdings ganz sicher, Herr Ohms wäre niemals zu einem Betrug fähig. Dafür ist er viel zu anständig.“

Somit verdichteten sich für mich die Anzeichen für einen Identitätsdiebstahl. „Gibt es eventuell neuere Aufnahmen von Ihrem ehemaligen Chef?“ Leonie rief das Foto auf, welches Sie bei ihren Recherchen im Internet gefunden hatte und zeigte es ihr auf dem Handy. „Na ja, das ist schon ein paar Jahre alt“, lächelte sie smart. „Ich glaube, ich habe ein Neueres.“ Sie durchsuchte etliche Fotos auf ihrem Smartphone.

„Eine Homepage von der alten Spedition gibt es offenbar nicht mehr“, bemerkte meine Azubine. „Ah hier, sehen Sie selbst. Das Foto entstand auf der Abschiedsfeier“, entgegnete die Disponentin, ohne auf Leonies Feststellung einzugehen. „Oh ja, da müssen vier, fünf Jahre zwischenliegen“, stellte ich fest. „Das sieht nach einem sehr guten Betriebsklima aus.“ „Das war´s auch. Als wir davon hörten, dass die Spedition verkauft werden soll, brach bei einigen von uns eine Welt zusammen. Die meisten waren länger als zehn Jahre im Betrieb. Gottlob wurden wir alle von Heu übernommen“, zeigte sie sich erleichtert. „Können sie mir das Foto von Herrn Ohms auf mein Handy übermitteln?“ „Ja klar, Moment.“

Während Leonie ihre Telefonnummern weitergab, wandte ich mich an den Betriebsleiter. „Ist die Summe, die an Ohms floss, ein Geheimnis?“ Der Mann sah mich lächelnd an. „Was glauben Sie denn? Nicht mal ich weiß, was der Chef bezahlt hat.“ „Okay, dann bedanken wir uns für Ihre Zeit und für die Infos“, schüttelte ich den beiden die Hände. „Sie haben uns wirklich weitergeholfen.“ „Herr Lessing!“, rief sie mir nach. Geben Sie mir Bescheid, wie es ausging?“ „Na klar.“

Bevor ich den Motor meines Wagens startete, überlegte ich, ob sich eine Weiterfahrt zur Villa lohnen würde. Die Frage war, ob mir der neue Besitzer mehr über Robert Ohms sagen konnte. „Sende das Foto bitte gleich mal an das Handy unserer Auftraggeber weiter“, bat ich meine Azubine. „Die haben den neuen Freund von Frau Erdmann ja bereits gesehen. Ich bin gespannt, ob sie ihn auf dem Foto von der Betriebsfeier wiedererkennen. Übermittele ihnen aber bitte noch keine Einzelheiten.“

Bereits wenige Minuten später kam die Nachricht, in der sie uns mitteilten, den Mann auf dem Foto noch nie gesehen zu haben. Somit stellte sich die Frage, wer war der falsche Robert Ohms? Eine Konfrontation mit dem Opfer verbot sich, um meine Auftraggeber bei ihrer Freundin in kein schlechtes Licht zu rücken. Sollte ich den Hochstapler abpassen und zur Rede stellen? Damit würde er zwar höchstwahrscheinlich von Lale Erdmann ablassen, sich aber wahrscheinlich sofort einem neuen Opfer zuwenden. Überdies kam mir ein weiterer Gedanke, den ich bislang völlig außer Acht gelassen hatte. Was, wenn es vor der Freundin meiner Klienten weitere um ihr Geld betrogene Witwen gab?

„Wir müssen diesem Kerl ein für alle Mal das Handwerk legen!“, fasste ich energisch einen Entschluss. „Meine Azubine zuckte erschrocken zusammen. „Na klar, Chef. Was immer Sie meinen.“ Wie sollte sie wissen, welche Gedanken mich zu dieser Überzeugung bewegten. „Du musst herausfinden, wie der Typ tatsächlich heißt und ob es weitere Geschädigte gibt“, trieb ich Leonie an. „Meinen Sie nicht, dass es hilfreich wäre, wenn ich dazu wüsste, wie der Typ eigentlich aussieht“, zeigte sie mir das Dilemma auf in dem wir uns befanden. „Das stimmt allerdings. Also sollten wir dies so schnell wie möglich herausfinden.“

Fortsetzung vom 11.01.25

 

7

Ich startete den Motor und fuhr nun doch weiter nach Emmerstedt. Mein Jagdinstinkt war geweckt. „Wenn nur der Hauch einer Möglichkeit besteht, dass die neuen Besitzer des Hauses die aktuelle Adresse von Robert Ohms kennen und wir so Kontakt zu ihm aufnehmen können, kann uns dies voranbringen.“ Leonie zuckte mit den Schultern „Wie das?“ „Ein verlorengegangener Ausweis oder ein Führerschein, den der falsche Ohms gefunden hat“, zählte ich auf. „Oder jemand, der den Namen missbraucht, weil er sich an Robert Ohms rächen will“, fügte meine Mitarbeiterin eine weitere Möglichkeit hinzu. „Auch das ist ein guter Gedanke.“

Die kurze Fahrt zur alten Adresse des Spediteurs im ‚Ofeldblick‘ lohnte sich schon deshalb, weil wir dort eine Nachbarin antrafen, die mit Florencia Ohms befreundet war. „Das ist eine wirklich ganz liebe Frau“, beschrieb sie uns die chilenische Freundin. „Wir finden es sehr schade, dass die zwei nach Chile auswanderten. Na ja, verstehen kann ich sie. Vielleicht sollte man es ihnen gleichtun und hier alles hinter sich lassen. Unser Land geht sowieso vor die Hunde. Selbst in unserem Viertel kann man nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr spazierengehen.“

„Sie waren also mit den Ohms befreundet“, fasste ich zusammen, ehe ihr Redeschwall kein Ende fand. „Sie haben uns über Weihnachten in ihr neues Domizil in Antofagusta eingeladen“, schwärmte sie. „Sie verfügen also über die neue Adresse der Ohms?“, fragte ich nach. „Ja natürlich, sonst könnten wir sie ja nicht besuchen.“ „Dann ist Ihnen doch sicherlich auch ihre aktuelle Telefonnummer bekannt“, hoffte ich. „Ja schon, aber ich weiß nicht, ob es Robert recht ist, wenn ich die an Sie weitergebe“, zögerte sie. „Das kann ich verstehen“, zeigte ich mich einsichtig. „Wie wäre es, wenn ich Ihnen meine Karte gebe und Sie mit Herrn Ohms telefonieren, damit er mich zurückruft“, schlug ich vor. „Weshalb sollte er das tun?“, erkundigte sie sich von Neugier getrieben. „Weil hier jemand in seinem Namen Straftaten begeht.“ Die Nachbarin starrte mich entsetzt an. „Ich werde ihn heute Abend noch anrufen.“

„Da haben Sie der armen Frau aber ganz schön Angst gemacht“, schüttelte Leonie den Kopf. „Stimmt“, räumte ich ein, „…aber meinst du nicht auch, dass diese Angst begründet ist? Wir wissen noch nicht, in welcher Weise der Betrüger die Identität von Robert Ohms für seine Zwecke ausnutzen kann. Sollte er im Besitz eines gültigen Personalausweises sein, kann dies für den ehemaligen Spediteur ernste Folgen haben.“ „Mein Onkel hat es beinahe jede Woche mit einem Mandanten zu tun, der im Internet auf irgendeine kriminelle Masche hereingefallen ist“, erzählte sie. „Man kann echt nicht vorsichtig genug sein.“ „Nur gut, dass es inzwischen Versicherungen gibt, die einen genau davor schützen.“

„Wo sind wir hier eigentlich?“, erkundigte sich meine Beifahrerin, als wir in den Otto-Hahn-Ring einbogen.“ „Du hast die ganze Zeit so schön erzählt, dass ich dich nicht unterbrechen wollte. Ich bin gleich zu unserer Zielperson nach Lebenstedt durchgefahren.“ „Wollten wir nicht erst noch nach Mc Donalds?“ „Ach je, Leonie, das habe ich ja völlig vergessen.“ „Wer´s glaubt“, erwiderte sie gereizt.     

„Wenn ich Kohldampf habe, werde ich zur Berserkerin.“ „Mach mal das Handschuhfach auf, da habe ich noch eine eiserne Ration für schlechte Tage.“ Leonie griff nach den gepuderten Waffeln und rümpfte die Nase. „Die müssen dann wohl für furchtbar schlechte Tage sein.“ „Solche, wie du sie offenbar noch nicht erleben musstest“, reagierte ich verschnupft. „Fangen Sie jetzt mit dem Krieg an?“, entgegnete sie in ihrer direkten Art. Ich bog in die Max-Planck-Straße ein und hielt auf demselben Parkplatz wie am Vortag.

„Zeig mal her“, nahm ich ihr die Waffeln aus der Hand. „Na ja, ich gebe zu, so ganz frisch sind die Frischeiwaffeln wohl doch nicht mehr.“ „Wir wäre es, wenn ich uns etwas Leckeres vom Chinesen hole, während du das Haus unserer Zielperson observierst?“ „Wenn Sie mir sagen, um welches Haus es sich handelt?“ Ich stellte den Rückspiegel so ein, dass sie das Anwesen sehen musste, wenn sie hineinsah. „Es ist das an der Ecke hinter der hohen Hecke“, erklärte ich. „Bevor Sie jetzt davonbrausen, sehe ich erst einmal nach, welcher Chinese der nächstgelegene ist und dann bestelle ich uns, damit Sie es dann nur noch abholen brauchen.“

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell das bei den jungen Leuten geht. „Ich habe Zahlung bei Abholung eingegeben. Sie brauchen nur noch auswählen, was Sie essen wollen.“ Leonie las mir einige Gerichte vor, von denen ich letztlich bei einem zustimmte. Leider versäumte ich mich nach den Preisen zu erkundigten. Bevor sie ausstieg, reichte ich ihr die Kamera mit dem Teleobjektiv. „Wer toll, wenn du ein Foto von dem Kerl machen könntest.“ Womit ich auch schon davonbrauste.

Im Grunde hatte ich meine Auszubildende ins kalte Wasser geworfen. Oder sollte ich besser sagen – in den kalten Schnee? Was auf Leonie absurd wirken musste, war ein Teil ihrer Ausbildung. Ich wollte wissen, wie sie sich verhalten würde, wenn ich sie quasi in der Pampa aussetzte. Sie kannte sich offensichtlich nicht in der Gegend aus, hatte lediglich die Info erhalten, welches Haus das der Zielperson war und war von mir mit der Aufgabe betraut, ein Foto von dem Betrüger zu machen. Ein Unterfangen, welches mir am Vortag gründlich in die Hose ging. Die erhofften Fotos auf der CF-Karte waren mir nämlich allesamt misslungen. Ich war wirklich gespannt, ob sie der Aufgabenstellung bereits gewachsen war.

Zunächst vergewisserte sich meine Azubine am Klingelschild des gemauerten Zaunportals, ob es sich wirklich um das Anwesen der Zielperson handelte. Nachdem dies klar war, umrundete sie das Grundstück um nach einer Position zu suchen, aus der sie von den Personen im Haus Fotos machen konnte. Als ihr bewusst wurde, dass es keine solche Position gab, beschloss sie, gegen den vor der Garage abgestellten BMW zu treten, um den Alarm auszulösen. Dann versteckte sie sich hinter einem etwas entfernt parkenden Wagen und wartete.

Es dauerte nicht lange bis die Haustür geöffnet wurde und ein Mann durch den Garten auf den BMW zueilte. Sie sah, wie er vergeblich mit der Fernbedienung herumfuchtelte. Als es die Perspektive zuließ, drückte sie mehrfach auf den Auslöser. Nachdem er sich am Bordcomputer seines Wagens angemeldet hatte, verstummte der grelle Signalton und der Mann stieg erleichtert aus. Während er sich nach dem Grund für die Auslösung des Alarms umsah und dabei mürrisch den Kopf schüttelte, bemerkte Leonie die Ähnlichkeit mit dem Spediteur. Als er in ihre Richtung sah, tauchte sie so weit wie möglich in ihrem Versteck ab. Sie hörte, wie seine Schritte näher und näher kamen. Hatte sie zu viel riskiert? Sie hielt den Atem an, presste sich immer dichter an das kalte Blech. Er blieb stehen. Sie sah, wie er sich nach allen Seiten umschaute. Als er niemanden entdeckte, ging er schließlich zurück ins Haus.

Leonie atmete erleichtert aus. Sie wusste, wie knapp es gerade war, aber sie wusste auch, dass sie mit dem Kerl fertig geworden wäre. Ehe sie ihr Versteck verließ, wartete sie noch einen Moment ab. Immerhin konnte der Betrüger im Inneren des Hauses lauern, weil er glaubte, dass ihm jemand einen Streich spielen wollte. Unterdessen sah sie sich die Aufnahmen an. Ihr erster Eindruck bestätigte sich. Der Betrüger hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Robert Ohms.

Als ich in den Otto-Hahn-Ring einbog, kam mir Leonie entgegen. „Schneller ging es leider nicht“, entschuldigte ich mich, während sie sich auf dem Beifahrersitz niederließ. „Ich musste noch auf das Essen warten.“ „Schmeißen Sie bloß die Heizung an, Chef. Das ist saukalt da draußen.“ Nachdem ich den Wagen auf seinem angestammten Platz in der Max-Planck-Straße abgestellt hatte, reichte ich Leonie ihr Essen und machte mich über meine Frühlingsrollen her. „Ich hatte Ihnen doch etwas ganz anderes bestellt“, wunderte sie sich. „Hast du gesehen, was das kosten sollte? Da ist mir gleich der Appetit vergangen.“ „Geiz ist geil, wie?“

„Konntest du in der Zwischenzeit sehen, ob jemand im Haus ist?“ Leonie grinste mich selbstzufrieden an. „Ich habe den Kerl sogar im Kasten.“ „Wie jetzt?“, ich konnte kaum glauben, dass ihr gelungen war, was ich selbst nicht geschafft hatte. „Indem ich ihn aus dem Haus gelockt habe. Der Typ war so freundlich und hat direkt in die Kamera geglotzt. Sehen Sie selbst.“ Ich sah und ich staunte. „Der sieht Robert Ohms tatsächlich ähnlich. Sicherlich hat der Betrüger den Spediteur irgendwo gesehen und die Möglichkeit erkannt, wie sich diese Ähnlichkeit gewinnbringend ausnutzen lässt.“ „Das ist echt krass“, reagierte Leonie grüblerisch, während sie über die Tragweite und möglicher Konsequenzen nachdachte.

„Sei so gut und sende den Adenems eines der Fotos mit der Bitte um Identifizierung des neuen Lebensgefährten von Frau Erdmann zu. Ich will sichergehen, dass dies tatsächlich der Mann ist, den ihnen ihre Freundin vorstellte.“ „Okay, wird gemacht.“ „Aber zuerst essen wir in Ruhe auf. Genieße es, das Zeug war teuer genug.“ Leonie verdrehte die Augen.

Ich hatte gerade meine letzte Frühlingsrolle am Wickel, als sich an der Villa Erdmann etwas tat. „Da tut sich was!“, lenkte ich die Aufmerksamkeit meiner Azubine auf den Monitor. Die kleine Kamera am Heckfenster meines Wagens zeichnete zwei Personen auf, die das Haus durch den Garten verließen. Gleichzeitig schwang das Garagentor auf. „Gut, dass du die Fotos gemacht hast. Durch die Winterklamotten hätten wir den Kerl wieder nicht erkennbar vor die Linse bekommen.“ „Was machen wir jetzt?“ „Wir folgen ihnen, was sonst?“

 

Die letzte Fortsetzung vom 18.01.25

 

8

„Sei mir bitte nicht böse, aber ich halte nichts von Heilpraktikern und alternativen Heilverfahren“, erklärte der Mann auf dem Beifahrersitz des Jaguars. „Herr Bodtmann ist schon seit vielen Jahren ein Freund der Familie. Er hat uns sehr zur Seite gestanden, als es Karl so schlecht ging.“ „Siehst du, genau das meine ich. Wenn er deinen verstorbenen Mann geheilt hätte, dann hätte er meine Hochachtung, aber so…“ „Karls Tumor konnte nicht operiert werden, davon hatte ich dir doch erzählt.“ „Wir sprachen über alternative Methoden“, verwies der vermeintliche Robert auf seine Worte. „Aber lassen wir das, wenn du meinst, dass dir dieser Bodtmann helfen kann, dann fahren wir da jetzt hin.“ „Du wirst sehen, Robert. Der Mann bewirkt wahre Wunder bei mir.“

„Bist du sicher, dass ich nicht besser fahren sollte?“, fragte er Lale, nachdem sie den Wagen bei dem Versuch, ihn aus der Garage zu fahren, bereits mehrfach abgewürgt hatte. „Ich weiß gar nicht, weshalb er heute so störrisch ist“, lächelte sie peinlich berührt. „Du bist einfach nur noch nicht wieder fit, Liebste“, entgegnete er verständnisvoll. „Wir nehmen am besten meinen Wagen.“ „Du bist lieb“, atmete sie auf. „Ich fühle mich tatsächlich noch etwas schwach.“ „Was ja auch kein Wunder ist. Du wirst sehen, die Berge werden dir sicher guttun.“ „Du bist so gut zu mir.“ Während sich Lale Erdmann in seinem BMW setzte, fuhr Robert den Jaguar zurück in die Garage. „Wo praktiziert dieser Heilpraktiker eigentlich?“ „In Wolfenbüttel. Ich sage dir dann, wie du fahren musst.“

„Der Jaguar scheint kaputt zu sein“, bemerkte Leonie. „Frau Erdmann steigt in den BMW.“ „Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.“ „Die fahren bestimmt shoppen“, sinnierte die junge Frau neben mir. „Wir werden es sicher schon bald wissen“, relativierte ich. Der Wagen bog nach rechts in den Otto-Hahn-Weg und dann in die Humbodtallee ein. „Hast du dir das Kennzeichen notiert? Jetzt, wo wir im Grunde davon ausgehen können, dass der BMW der Zielperson gehört, macht es Sinn, eine Halterfeststellung durchzuführen.“ „Ups, ich war die ganze Zeit schon davon ausgegangen, dass es sein Wagen ist, sonst hätte ich nicht dagegen…“

„Sag mal, wieso verließ der Kerl eigentlich das Haus?“, schwante mir da etwas. „Na ja“, druckste Leonie herum. „Wenn ich darauf gewartet hätte, bis der Typ das Haus verlässt, hätte ich mir ja sonst was abgefroren.“ „Du hast wirklich die Alarmanlage ausgelöst?“ Meine Azubine zuckte mit den Schultern. „Es hat doch geklappt.“ Innerlich schmunzelte ich. „Beim nächsten Mal solltest du wissen, ob es das richtige Fahrzeug ist“, mahnte ich zu mehr Gewissenhaftigkeit. „Geht klar, Chef.“  

Wenig später war klar, dass wir die Stadt verließen. Als wir an Hallendorf vorbeifuhren, hatte sich Leonies Idee mit der Shoppingtour erledigt. „Nach Bummeln in den Schlossarkaden sieht es nicht aus. Da hätten sie gerade auf die A 39 abbiegen müssen“, bemerkte ich, während der BMW weiter in Richtung Immendorfer Kreuzung fuhr. „Stimmt, nach Lumpenbüttel fahren die sicher nicht, um dort schoppen zu gehen.“ Ich kniff ein Auge zu und sah meine Azubine mit dem anderen herausfordernd an. „Weißt du eigentlich, woher diese Bezeichnung für Wolfenbüttel stammt?“

Leonie sah mich mit großen Augen an. „Wie jetzt, da gibt es eine Story zu?“ „Gibt es, sogar eine historisch belegte“, entgegnete ich. „Nachdem der Herzog das Wolfenbütteler Schloss mitsamt seinem glanzvollen Hofstaat verlassen hatte und nach Braunschweig gezogen war, verkam die alte Residenz zu einem langweiligen ‚Lumpenbüttel‘, wie es der Herzog bei einem offiziellen Anlass formuliert hatte.“ „Das war echt nicht korrekt von ihm.“ „Stimmt, wäre er damals in Wolfenbüttel geblieben, wäre Braunschweig sicherlich eine Kleinstadt geblieben.“ „Was Sie alles so wissen, Chef.“

Inzwischen fuhren wir auf Adersheim zu, bogen links ab und umfuhren den Ort, um kurz darauf unter der Autobahn hindurch über den Berg nach Wolfenbüttel hineinzufahren. Vor uns lag die ‚Adersheimer Straße‘ und in der Ferne, etwas nach rechts gewandt, der Blick auf den Hausmannturm des Schlosses. Ich musste mich sputen, um noch bei grün über die Kreuzung ‚Am Rehmanger‘ zu kommen. „Oha, das war aber schon dunkelgelb, Chef.“ „Hat hoffentlich keiner gesehen“, grinste ich verschmitzt. „Haben Sie eine Idee, wohin die wollen?“, hielt es Leonie vor Neugier kaum noch auf ihrem Sitz. „Wir werden es bald wissen“, entgegnete ich die Ruhe selbst. „Das haben Sie vor einer halben Stunde auch schon gesagt.“ „Eine der wichtigsten Tugenden eines Detektivs ist die Geduld“, bemerkte ich aufreizend gelassen, während wir auch die ‚Goslarsche‘ kreuzten und Mac Donalds links liegen ließen. Ein paar hundert Meter hinter der Feuerwehr bog der BMW rechts ab in die Straße ‚Am Okerufer‘. Wo er schließlich vor einem unscheinbaren Einfamilienhaus stoppte.

„Halt deine Hand seitlich vors Gesicht, damit er dich nicht erkennt“, wies ich Leonie an, bevor ich an dem mutmaßlichen Hochstapler vorbeifuhr. Um seine Aufmerksamkeit nicht auf uns zu lenken, parkte ich den Wagen ein Stück weiter, außerhalb seiner Sichtweite. „Was wollen die hier?“, fragte meine Azubine, während sie sich umsah. „Hast du das Schild am Haus nicht gelesen?“ „Nee, ich konnte ja nicht durch meine Hand hindurchsehen.“ „Heilpraktiker Heinrich Bodtmann.“ Im selben Moment meldete sich mein Telefon.

„Was gibt es, Trude?“, erkannte ich die Nummer der Detektei. Ich schaltete den Lautsprecher auf die Mithörfunktion. „Ich habe Frau von Adenem in der Leitung. Passt es Ihnen gerade?“ „Stellen Sie durch.“ „Es geht bestimmt um das Foto“, flüsterte Leonie. „Frau von Adenem“, begrüßte ich die Klientin. „Was sagen Sie zu dem Foto?“ „Guten Tag, Herr Lessing. Es besteht kein Zweifel, die Person auf dem Foto ist kein anderer als dieser Hochstapler.“ „Ich fürchte, Ihr Verdacht war nicht unbegründet.“ „Also doch“, fühlte sie sich bestätigt. „Ja aber was machen wir denn jetzt?“ „Sie gar nichts!“, bremste ich sie. „Meine Mitarbeiterinnen und ich sind derzeit dabei, Beweise zu sammeln. Wenn Sie ihre Freundin jetzt warnen, führt dies nur dazu, dass sie komplett dicht macht, den Betrüger warnt und Sie Frau Erdmann in Gefahr bringen.“

„Um Himmels Willen, das ist das Letzte, was ich will.“ „Seien Sie versichert, dass ich rechtzeitig eingreifen werde. Wir observieren den Betrüger rund um die Uhr.“ „Tun Sie das bitte. Es ist ganz egal, was es kostet, Hauptsache Lale geschieht nichts.“ Ein leises Glöckchen in meinen Ohren zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. „Übrigens befinden sich Frau Erdmann und der angebliche Herr Ohms gerade bei einem Heilpraktiker in Wolfenbüttel.“ „Lale ist bei Heinrich Bodtmann?“ „Sie kennen den Heilpraktiker?“ „Aber sicher, Lale ist damals durch meine Empfehlung zu ihm gekommen.“ „Dann ist der Besuch in der Praxis also in Ordnung?“ „Aber sicher doch. Es beruhigt mich ein wenig, weil es Lale in den vergangenen Tagen nicht so gut ging.“

Ich horchte auf. „Was genau meinen Sie damit?“ „Nun ja, sie klagte über Unwohlsein und Kreislaufprobleme, aber das ist in unserem Alter nichts Besonderes.“ Ich erinnerte mich an einen Fall von Heiratsschwindel, der viele Jahre zurücklag und noch in meine Zeit bei der Braunschweiger Kriminalpolizei zurückreichte. Als das Opfer nicht so wollte wie der Hochstapler, wurde die Frau durch ein Pflanzengift gefügig gemacht. Nebenwirkungen waren das besagte Unwohlsein und Kreislaufprobleme. „Da haben Sie wahrscheinlich Recht“, stimmte ich ihr zum Schein zu, um sie nicht zusätzlich zu beunruhigen.

 „Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Frau Erdmann ist bei mir in den besten Händen.“ „Ich vertraue Ihnen, Herr Lessing.“ „Das freut mich und natürlich halte ich Sie auch weiterhin auf dem Laufenden.“ „Ich bitte darum.“ „Oh, ich sehe, es tut sich was. Ich muss unser Gespräch leider beenden“, log ich, weil im Grunde alles gesagt war. „Ich melde mich!“ „Sie werden ja noch rot beim Flunkern, Chef“, amüsierte sich meine Azubine. „Am Telefon siehts ja keiner.“

 

Ende der Leseprobe

 

Sobald das fertige Manuskript lektoriert wurde, geht es als Leseprobe in den Downloadbereich.

Kurz darauf ist es dann auch als Taschenbuch zu erwerben.

An dieser Stelle finden Sie nach und nach wieder drei Fragen zum aktuellen Werkstattroman.

Die Antworten bitte bis zum 31.01.25 an Uwe.brackmann59@gmail.com senden.

 

1. zu welchem Tanz wird Lale von Robert aufgefordert?

2. welche Automarke fährt Robert Ohms?

3. Wo befindet sich der Ort 'Lumpenbüttel'?

 

 

Hier noch einmal die Spielregeln.

Mit jeder Buchvorstellung, also noch bevor das Buch in den Druck bzw. in den Downloadbereich wechselt, stelle ich an dieser Stelle drei Fragen aus dem Werkstattbuch, die Sie in einer Mail an mich richtig beantworten sollten. Der Einsender jeder zehnten richtigen Mail erhält ein handsigniertes Taschenbuch aus meiner Kollektion. Aber auch die übrigen Mitspieler gehen nicht leer aus. Sofern sie mir die richtigen Lösungen zugemailt haben erhalten sie jeweiles ein E Book zugesandt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Solange das Buch in der Werkstatt steht, können Sie sich am Gewinnspiel beteiligen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich mich sehr über die rege Teilnahme und die vielen Mails freue, die bei früheren Gewinnspielen bei mir eingegangen sind.

 

Haben Sie die vorangegangenen Kapitel aufmerksam gelesen? Dann könen Sie die Fragen sicher beantworten. Wenn Sie glauben, alle drei Fragen richtig beantworten zu können, mailen Sie die richtigen Antworten an: uwe.brackmann59@gmail.com

Bis dahin: Ihr Uwe Brackmann

 

vielen Dank für die rege Beteiligung am Gewinnspiel. Es sind wieder zahlreiche richtige Lösungen eingegangen. Alle Gewinner wurden benachrichtigt. Viel Spaß beim lesen des neuen Band 54 mit dem es schon bald in der Werkstatt weitergeht und hoffentlich bis zum nächsten mal.

 

Den 54. Roman aus der

Detektei Lessing

"Wer ist Robert Ohms"

stellen 'Lessings Lakeien' in einer Premiere-Lesung am 21.02.25

im Schmidt-Terminal,

Wolfenbüttel, Halchtersche Straße vor.

ist ab 21.02.25 auf Bestellung unter "Kontakt",

dann auch gern als Geschenk mit Signatur zu erwerben. Im Downloadbereich, kann er als 8 Kapitel umfassende Leseprobe (Kenntlich machen und kopieren) heruntergeladen werden kann. Das komplette E-Book ist dann für 2,99 € in einer Mail an "uwe.brackmann59@gmail.com" zu bestellen.

Ein Großteil meiner Bücher kann über die Seite 'Links' bei Amazon, Weltbild, Thalia u.s.w. als E-Book erworben werden.

 

 

In diesen Geschäften sind meine Bücher zu erwerben:

Wolfenbütteler 'Buchhandlung Behr' Kornmarkt

Wolfenbütteler 'Buchhandlung Steuber' Am alten Tore

Melveroder Buch und Schreibwarenhandel im Einkaufszentrum

in Vorsfelde in der Buchhandlung Sopper, Lange Str. 17

im Hornburger Toto Lotto Laden 'Cafè Clemens'

in der Bücherheimat in Bad Harzburg

zu erhalten

 

 

Mein Dank gilt in besonderer Weise, Herrn Jürgen Nieber, der meine Manuskripte aus reinem Idealismus lektorieren. Mit im Team sind die Maler Robert Tschöp, Charlotte Matzeit und Rüdiger Franz die mit ihren Bildern maßgeblich die Einbände zur Detektei Lessing mitgestalten. Überdies mit dabei, der Bremer Fotograf Andreas Eberl, der dem letzten Mike Winter Krimi mit seinem Foto ein Supereinband gab. Den Link zu seiner Argentur findet ihr übrigens auf dieser Website.